15.04.2023

Auf den Tag genau vor 10 Jahren habe ich mich auf "Meinen Jakobsweg nach Santiago de Compostela" begeben. Wie die Zeit vergeht, ein Jahrzehnt ist bereits verstrichen, es ist wirklich unglaublich. Die Erinnerung an meinen Aufbruch, an der Haustür hier in Wenigzell, die ist noch sehr intensiv, so als ob ich erst gestern los gegangen wäre. Ja das mit dem "los gehen", das ist so eine einzigartige Geschichte, einen Weg quer durch Europa bis an den Atlantik zu bewältigen, das bedarf einen guten Plan und viel, sehr viel Moral. Das Ziel, Santiago de Compostela liegt/lag immerhin 100 Tagesmärsche zu je 35 km entfernt. Also hatte ich einen langen Weg vor mir um da anzukommen wo tausende Menschen seit Jahrhunderten hin Pilgern.

Heute, 10 Jahre danach denke ich mit Demut und auch mit Wehmut an die Tage auf "Meinen Jakobsweg" zurück. Die körperlichen Strapazen hatten auch mich in die Knie gezwungen, die Achillessehne hat mir ab Innsbruck bereits Schmerzen bereitet. Was mich letztendlich dazu zwang in Frankreich vom Fußpilger zum Fahrradpilger zu mutieren. Von Chavany (ein Ort an der Rhone) wo ich mir ein Fahrrad kaufte bis nach Finisterre (am Atlantik) war das Fahrrad mein treuer Begleiter. Die Achillessehne hat sich von Tag zu Tag verbessert und mein Ziel kam Tag um Tag näher. An meinem ersten Tag als "Radpilger" traf ich John, einen Engländer der sich ebenfalls auf dem Weg nach Santiago de Compostela befand. Somit hatte ich von Bourg Argental bis Pamplona einen Begleiter auf dem Weg zum Hl. Jakob. In Pamplona trennten sich unsere Wege, John musste zurück nach England (er beendete den Jakobsweg im selben Jahr, jedoch einige Monate später). Ja und ich folgte dem "Camino Frances" bis ans Ende er Welt.

Die Ankunft in Santiago de Compostela war eine, für mich, sehr entspannte Ankunft. Ich schob mein Fahrrad von der Stadtgrenze bis zur Kathedrale und ging somit "bewusst" diese wenigen Kilometer zu Fuß in die Stadt. Vor der Kathedrale waren viele, sehr viele Pilger, Fußpilger, Radpilger, Buspilger und Autopilger und ICH, ein "Steirerbua" aus dem "Joglland" mit seinem Fahrrad in der Hand. Einfach glücklich an meinem Ziel angekommen zu sein, es trotz aller "Schmerzen" geschafft zu haben. Die Gefühle dieser Ankunft, im Vergleich zu einer Wallfahrt nach Mariazell konnten unterschiedlicher nicht sein. Wenn ich in Mariazell über den Kreuzberg hinaufgehe und durch das Pilgertor schreite ist das für mich ein sehr emotionales Erlebnis, da wird mir ganz warm und Tränen laufen über mein Gesicht, einfach nur glücklich die 2 Tage meiner Wallfahrt geschafft zu haben. In Santiago de Compostela bin ich angekommen mit einem Gefühl 53 Tage Strapazen hinter mir gelassen zu haben, durch 4 Länder (mehr oder weniger) gepilgert zu sein, um nun hier zu stehen vor der Kathedrale in Santiago de Compostela, am Grab des Hl. Jakobus. Das Gefühl ist freudig, eine innerliche Erleichterung unbeschadet am Ziel angekommen zu sein, einfach pure Freude. In der Kathedrale, bei der Pilgermesse sind Pilger neben mir gesessen die haben vor Freude geweint wie kleine Kinder.

Meine letzte Tagesetappe brachte mich nach Finisterre, der westlichste Punkt Europas, somit ans "Ende der Welt" (Finisterre). Die Sicht, da draußen am Leuchtturm, am Ende der Welt war sehr nebelig, meine Pilgermuschel flog über die Klippen, in ein Nebelmeer. Was für ein Erlebnis.

Ja das war mein Jakobsweg im Jahre 2013. Und heute, nach 10 Jahren, mit gesundheitlichen Problemen hat mich das "Fernweh" wieder gepackt. Jedoch muss mein Bewegungsapparat wieder funktionieren, dann kann ich mich wieder auf den Weg machen.

Das Leben ist schön.

 

Weitere Information und Bilder findet ihr "hier"

 

Zitat zum Tag:

"Nicht der Beginn wird belohnt,

sondern einzig und allein das Durchhalten."

Katharina von Siena

 



31.01.2023

Rückblickend  auf das abgelaufene Jahr 2022 hätte ich noch folgendes anzumerken:

Nachdem ich das Jahr 2022 in einer Schachtel verstaut hatte und diese Schachtel mit Schwung in die Restmülltonne geworfen habe, dachte ich mir es ist geschafft, schlimmer kann es nicht kommen. Ich musste jedoch feststellen das 2022 einen geheimen Pakt mit 2023 geschlossen hatte und das erste Monat, also der Jänner 2023 bereits zum vergessen ist und ich wirklich keinen Bock auf den Rest von 2023 habe. Somit ist dieser Eintrag im Moment der letzte für eine wohl längere Zeit. 

Das Leben ist trotz aller Hindernisse wunderschön und ich werde auch diese Jahr überstehen.

 

Zitat zum Tag:

"Die Stille stellt keine Fragen, aber sie kann uns auf alles eine Antwort geben."

Ernst Ferstl



15.01.2023

Durch die Tatsache "sich verbessern zu wollen" können logischerweise auch Hindernisse auftreten was irgendwie wieder verständlich ist. Am meisten leidet der eigene Körper darunter, da die angedachten Aktivitäten bzw. Verbesserungen nur begrenzt umgesetzt bzw. angewendet werden können.

Im Grunde muss ich das alles mit Humor verbinden, den es nützt gar nichts sich über Fehlplanungen die man selbst inszeniert hat zu ärgern. Sich selbst kann man nur vor dem Spiegel eine Standpauke halten. Ob das wiederum nützt sei dahingestellt. Sicher ist das wenn ich mit mir selbst schimpfe am Ende dieses Zwiegesprächs alles gut ist und ich mit mir wieder auf einer Wellenlänge schwebe.

Das das Leben, trotz aller Fehlplanungen, egal welcher Art auch immer, schön ist, kann man nur schwer widerlegen. Amen.

 

Zitat zum Tag:

"Die Geschichte lehrt die Menschen, dass die Geschichte die Menschen nichts lehrt."

Mahatma Gandhi



08.01.2023

Ich habe mich im wahrsten Sinne des Wortes "gequält" um meine erste Wanderung auf die Wildwiese abzuschließen. Ein wahrer Kampf gegen den inneren Schweinehund und ein gewaltiges Ringen nach Luft. Kurz es kann nicht nur besser werden, es muss einfach besser werden. Das wie wird sich in einigen Tagen weisen.

Das Leben ist schön.

 

Zitat zum Tag:

"Kriege sind der Beweis menschlicher Dummheit."

Fred Ammon



01.01.2023

Noch bevor der markante Satz von "Mundl Sagbauer" gesprochen war ("Drauf wird g'schissn, jetzt wird g'schossen"), noch bevor die Raketen die "Hasengasse" überquerten, hat die Dunkelheit bei mir den Kampf um's "Pummeringeläut" gewonnen. Ich hatte einen guten und angenehmen Schlaf, bis zum Sonnenaufgang, einfach herrlich. 

Das neue Jahr begann mit "Guten Morgen" und Luis, meinem Enkelsohn, das beste was es gibt, einfach perfekt. Nach Stunden der Erholung mit spielen und einigen "notwendigen Arbeiten" die auch an einem Tag wie diesem erledigt werden müssen, ein erholsamen Spaziergang durch den Wald gemacht.

Frohen Mutes stehe ich nun da und erwarte den Rest von diesem Jahr, die kommenden 364 Tage können kommen, ich bin bereit.

Das Leben ist und bleibt schön.

 

Zitat zum Tag:

"Wer kein Ziel hat, kann keine Richtung finden."

Fred Ammon