Burgenland extrem - 2019


26.01.2019

Bei der 3. Teilnahme an diesem Megaevent habe ich die Umrundung des Neusiedlersees, von Oggau bis Oggau geschafft.

Es war die erwartet schwierigste Wanderung die ich in meinem Leben je absolviert habe. So hatte ich bei jeder Teilnahme eine persönliche Steigerung geschafft, jedoch nie die komplette Umrundung um diesen See. Der Grundgedanke war, solange an dieser Veranstaltung anzutreten bis die komplette Runde geschafft ist.

Das es schwer ist sich auf so eine Wanderung vorzubereiten das ist wohl verständlich. So sind die Wettervoraussetzungen nicht vorhersehbar und da diese Veranstaltung bei jedem Wetter durchgeführt wird einfach nicht zu trainieren. Man muss es dann nehmen wie es kommt. Okay, es gibt Menschen, die sind so fit und schaffen das, großer Respekt vor all diesen Menschen. Ich, für meinen Teil, bin mit meiner erbrachten Leistung voll auf zufrieden.

Jetzt, Stunden nach der Ankunft im Ziel, die Schmerzen lassen ein wenig nach; Gedanken gehen noch einmal durch den Kopf, wie alles geendet hätte, wäre ich alleine unterwegs gewesen.

Ich muss mich bei meinen Wanderkameraden, dem Manuel aus Niederösterreich und bei Michael aus dem Burgenland bedanken, die mir in der schwierigen Zeit zwischen Purbach und Donnerskirchen beistanden. Alle waren wir kaputt, müde, hungrig, aber wir haben uns gegenseitig gepusht. 

Jetzt weiß ich wenn du nicht ausreichend isst und trinkst, speziell bei meiner Körpermasse, da kannst du umfallen und nicht mehr aufstehen.

Mit dem Abstand von einem halben Tag, klingt das alles ein wenig amüsant, aber es war wirklich krass. Die Halluzinationen waren voll schräg. So sah ich im Scheinwerferlicht von Manuel eine goldene Banane am Boden. Im Scheinwerferlicht von Michael faszinierte mich der Hund mit dem er spazierte. Ich hatte Angst meine Wanderstöcke an einen Baum zu stellen, weil dieser sich bewegte und davor lagen Papierschachteln, unzählige Papierschachteln. Am Wegesrand bewegte sich alles, echt unwirklich das Ganze. Ich schwankte über die ganze Strasse und suchte nach einer Bank zum ausruhen. In Donnerskirchen fanden wir eine Bank, hier konnte ich mich hinsetzen und was trinken und meinen letzten Riegel essen.

Diese Pause brachte mich wieder in einen einigermaßen normalen Zustand und so konnten wir Manuel wieder erreichen und die Wanderung bis Oggau abschließen. Das Leben ist schön!

 

Resümee:

Es ist geschafft. Die Erfahrung zeigt das du, wenn du nicht wirklich voll fit bist diese "extrem Tour" nicht schaffst. Das Problem liegt an der Verpflegung und selbstverständlich im mentalen Bereich, im Kopf.

Die Labestation in Purbach, die erste nach Neusiedl am See und die letzte vor Oggau, kann man nicht erreichen, bzw. ist es überaus schwer diese zu erreichen. Das heißt, die körperlichen Anstrengungen bis Neusiedl am See sind schon enorm, ca. 86 km sind bis hier hin überwunden, überstanden, und noch ca. 30 km sind zu wandern, zu bewältigen. Die Kräfte lassen nach und du hast keine Möglichkeit mehr dich irgendwo auszuruhen oder was zum Essen zu bekommen.

Dies kann (könnte) man nur mit einem privaten Verpflegungsfahrzeug schaffen, wo du dich ausruhen kannst und etwas zum Essen bekommst. 

Deshalb mein Respekt, gilt den Läufern und jenen Wanderern welche die Labestation in Purbach bis 03:00 früh erreichen, "Chapeau".

 

Die heutige so wie die anderen "24h Burgenland extrem" Veranstaltungen, an denen ich teilgenommen habe, waren perfekt organisiert.

 

Zitat zum Tag:

Angesichts der Kürze unseres Lebens ist es mehr als verwunderlich,

dass wir uns nicht mehr Zeit zum Leben nehmen.

Ernst Ferstl 

 

 


Bilder